Fleischkonsum ist ein wesentlicher Grund für den Welthunger

 

Je mehr tierische Produkte wir essen, desto weniger Menschen können wir ernähren. Der Grund ist ebenso einfach wie dramatisch: Die Diskrepanz zwischen jener Energiemenge, die in Getreideform an die Tiere verfüttert wird und jener Energiemenge, den man dann von diesen Tieren in Form ihres Fleisches und ihrer Produkte gewinnt, ist enorm.

 

So könnte man mit Sojabohnen, die auf einem Hektar Land wachsen, 5.000 Menschen ernähren, wenn die Sojabohnen direkt als menschliche Nahrungsmittel genutzt würden. Verfüttert man die Ernte dieser Fläche jedoch erst an Tiere, kann man von diesen Tieren nur noch 191 Menschen ernähren. Tatsache ist, dass man für 1 Kilogramm essbares Fleisch bis zu 16 Kilogramm Getreide aufbringen muss.

 

Würde weltweit jeder Mensch 25 Prozent seiner Kalorien aus tierischem Ursprung beziehen, könnten insgesamt nur 3,2 Milliarden Menschen ernährt werden. Senkt man diesen Anteil auf 15 Prozent, steigt die Zahl auf 4,2 Milliarden. Würden alle vegan leben, gäbe es mehr als genug Lebensmittel für die gesamte Weltbevölkerung. Das WorldWatch Institute bringt dies auf den Punkt:

"Fleischverzehr ist ein ineffizienter Nutzen des Getreides - das Getreide wird effizienter genutzt, wenn die Menschen es verzehren. Wachsende Fleischerträge können nur erzielt werden, indem mehr Tieren mehr Getreide verfüttert wird, was zu einem Konkurrenzkampf um Getreide zwischen der zunehmenden Zahl an Fleischessern und den Armen dieser Welt führt."

So kam es 1984 zu der Hungersnot in Äthiopien nicht etwa, weil die äthiopische Landwirtschaft keine Lebensmittel produziert hätte - ganz im Gegenteil: Während der Krise, die zehntausende Menschen das Leben kostete, importierten europäische Staaten aus dem verarmten Land Getreide, um es an Hühner, Schweine und Kühe in Europa zu füttern. Wäre das Getreide dazu verwendet worden, die äthiopische Bevölkerung zu ernähren, die es angebaut hat, hätte die Hungersnot gelindert, wenn nicht gar abgewendet werden können.

 

Berechnungen haben ergeben: Würde man all das kultivierbare Land auf der Erde gleichmäßig aufteilen, käme jeder Mensch auf 2.700m2: Das ist nicht annähernd genug für die Ernährung eines durchschnittlichen Fleischkonsumenten, denn dafür werden 13.000m2 benötigt - für die Ernährung eines Veganers hingegen nur 700m2.

 

Nähere Informationen zu diesem Thema findet man unter:

Zitat aus dem o.g. LA Times Commentary-Artikel:

Hundreds of millions of people are going hungry every day all over the world because much of the arable land now is being used to grow feed grain for animals rather than food grain for people. Grain-fed cattle, pigs, chickens and other livestock, in turn, are being consumed by the wealthiest people on the planet while the poor go hungry.

Ein weiteres Zitat des Worldwatch Institute aus dem Artikel "Is Meat Sustainable?":

Yet, as environmental science has advanced, it has become apparent that the human appetite for animal flesh is a driving force behind virtually every major category of environmental damage now threatening the human future—deforestation, erosion, fresh water scarcity, air and water pollution, climate change, biodiversity loss, social injustice, the destabilization of communities, and the spread of disease.